Diese Statue soll an dieser Stelle von den Druiden, Bewohner des Landes
der Carnuten, verehrt worden sein.
Ueber diese Grotte hätten die ersten Christen eine bescheidene Kirche
errichtet, zerstört durch die Verfolgung, die sich bald verheerend
bemerkbar machte. Es ist sicher, dass hier vom 4. bis 11.
Jahrhundert Heiligtümer errichtet wurden, die immer wieder van
Flammen heimgesucht wurden.
Ein Mauerüberrest, allgemein der gatta-römischen Epoche zugeordnet,
erinnert an die erste Kirche. Es verbleibt allerdings nichts von
jener des 6. Jahrhunderts, ebenso nichts von jener, die 858 von den
Normannen zerstört wurde. Dagegen existiert bis heute die Krypta
der karolingischen Kirche, erbaut durch Gislebertus im 9.
Jahrhundert.
Dies ist unsere erste Krypta, die den Grabgewölbe-Namen Saint (Sankt)
Lubin trägt, und die sich unter dem Chor der heutigen Kathedrale befindet,
gerade unterhalb des Hauptaltars.
Die zweite Krypta mit dem Namen Saint (Sankt) Fulbert, die dieses Gewölbe
ummantelt, erstreckt sich von einem Glockenturm und führt um dieses
Gebäude herum. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert, ist 230m lang
und 5 bis 6m breit. Es ist Frankreichs grösste Krypta.
Wenn man von der äussersten Ausdehenung des Nord-Bogenganges aus geht,
erreicht man die Kapell „Notre-Dame Sous-Terre“ (unsere liebe
Frau unter der Erde), wahrscheinlich die älteste heilige Stätte
der Vermälung der Welt, wo man eine kürzlich geschaffene
Nachbildung der Statue der antiken Madonna betrachten kann. Das
Original wurde von der Revolutionären 1793 verbrannt. Dort wird ein
Teil des Schleiers der Jungfrau in einem Schrein aufbewahrt.
Der Bogengang wird unter Chorhaube hinter dem Hauptaltar halbkreisförmig.
Hier öffnet sie sich auf drei grossen romanischen Kapellen,
eingerahmt von vier kleinen im 13. Jahrundert angebautn gotischen
Kapellen.
Dort befindet sich der Brunnen, genannt der Brunnen des „Saints
Forts“ (der heiligen Starken) von 33m Tiefe, errichtet über ein
viereckiges gallo-römisches Fundament. Im Mittelalter sagte man vom
Wasser des Brunnens dass es wundersame Tugenden besässe.
Im bogengang auf der Südseite kann man eine Weihwasserschale bewundern,
aine gallo-römische Gendenksäule sowie eine Freske aus dem 12.
Jahrhundert, auf der, wie man glaubt, eine Darstellung der samaligen
romanischen Kathedrale abgebildet ist.
Schliesslich, die Taufkapelle von „Saint Jean“ (St. Johannes) aus dem
12. Jahrhundert an der äussersten Ausdehung des südlichen
Bogenganges.