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Glockentürme der Kathedrale

Kathedrale

 

Von allen Strassen, die auf Chartres zuführen, bemerkt man aus der Ferne die Glockentürme der Kathedrale, Wahrzeichen dieser Stadt, die vor allem wegen dieses unvergleichlichen Bauwerkes berühmt ist, heute in die Liste der Wunder des universalen Erbes eingetragen.

Die ungleichen Türme beweisen, dass sie zu verschiedenen Zeiten errichtet wurden, und zwar aufgrund der Feuersbrünste, die die Geschichte der aufeinander folgenden Stätten, Notre Dame geweiht, markiert haben.

Als das Feuer 1134 den grössten Teil von Fulberts Kathedrale zerstört hatte, begann man mit dem Wiederaufbau am Nordturm, obwohl dieser als der "neue Turm" bekannt war. Zekin Jahre lang arbeitete man an ihm, bevor man am Südturm anfing. Die Wiedererrichtung des Südturms erfolgte ohne Unterbrechung bis zu seiner Vollendung etwa gegen 1160, während der Bau des Nordturms auf der Höhe der zweiten Etage unterbrochen wurde, und zwar aus heute unbekannten Gründen.

Die Spitze des Südturms hat eine Höhe von 105,66 m. Alle Spezialisten sind sich darüber einig, wie es Viollet-le-Duc - Eugène, geb. 1814 in Paris, gest. 1879 in Lausanne, Architekt - ausdrückte:" Das schönste Bauwerk seiner Art".

Charles Péguy - geb. 1873 in Orleans, gest. 1914 in Villeroy, Seine-et-Marne, Schriftsteller - hat in ihm die "tadellose Turmspitze" gesehen, verewigt in einem unvergesslichen Gedicht.

Die Feuersbrunst von 1194, wenn sie auch die Kathedrale zerstörte, die soeben aus ihrer Asche wiedererstanden war, verschonte durch glüokliche Umstände die Fassade und Türme soweit, dass aus diesen die heutige Kathedrale wieder aufgebaut werden konnte.

Bald darauf gefiel es, den Bau des Nordturms wieder aufzunebmen, so dass im Laufe des 13. Jahrhunderts eine weitere Etage mit einer Spitze aus einem bleigedeckten Gebälk fertig gestellt werden konnte. 1506 ruinierte ein Brand diesen Teil. Deshalb wurde entschieden, den Wiederaufbau aus Steinen vorzunehmen.

Der Bau wurde einem genialen "Maurer" anvertraut, bekannt unter dem Namen Jehan de Beauce. Er schuf eine Spitze mit einer Höhe von 115,18 m und zwar im reinsten flammenden gothischen Stil. Ab seiner Vollendung im Jahre 1513 wurde dieser Turm diesmal wirklich zu Recht mit dem Namen "Neuer Turm" getauft. Eine gewisse Anzahl Bewunderer zeugen ihm ihre Vorliebe aufgrund der Verzierungen und spitzenartigen Schleier, die ihn bereichern.

 

Copyright © 1999 Paul Mollé

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